Die finanzielle Absicherung im Alter ist ein zentrales Anliegen für viele Menschen. Viele wissen jedoch nicht, dass die gesetzliche Rente oft nicht ausreicht, um den gewohnten Lebensstandard im Ruhestand aufrechtzuerhalten. Eine frühzeitige Planung der Altersvorsorge ist daher essenziell. Schließt du deine Rentenlücke rechtzeitig, kannst du trotz steigender Lebenshaltungskosten ein sorgenfreies Leben führen.
Laut Experten sollen circa 80% des letzten Einkommens als monatlicher Bedarf im Alter eingeplant werden. Das bedeutet, dass du bei einem gewünschten Nettobudget von 2.000 Euro jährlich 24.000 Euro benötigst. Setzt man eine Lebenserwartung von 90 Jahren und einen Renteneintritt mit 67 Jahren voraus, ergibt sich ein Kapitalbedarf von insgesamt 552.000 Euro für deine Rente. Dies unterstreicht die Wichtigkeit, die Altersvorsorge gründlich zu planen und verschiedene Wege der Vorsorge zu nutzen, um die Rentenlücke zu schließen.
Wichtige Erkenntnisse
- Die gesetzliche Rente reicht oft nicht aus, um den gewohnten Lebensstandard im Ruhestand zu sichern.
- 80% des letzten Einkommens gelten als Richtwert für den monatlichen Bedarf im Alter.
- Einen Kapitalbedarf von 552.000 Euro bei einem Nettobudget von 2.000 Euro jährlich.
- Frühzeitige Planung der Altersvorsorge bringt erhebliche Vorteile.
- Verschiedene Vorsorgewege können die Rentenlücke effektiv schließen.
Warum die gesetzliche Rente nicht ausreicht
Die gesetzliche Rente allein reicht oft nicht aus, um den Lebensstandard im Alter zu halten. Ein Blick auf den demographischen Wandel in Deutschland verdeutlicht die Herausforderungen.
Demographischer Wandel und seine Auswirkungen
Deutschland steht vor einem großen demographischen Wandel: Eine alternde Bevölkerung und niedrige Geburtenraten führen dazu, dass immer weniger Einzahlende für immer mehr Rentenempfänger aufkommen müssen. Schätzungen zufolge wird im Jahr 2036 etwa 22 Prozent der Rentner von einem erhöhten Armutsrisiko betroffen sein, was 2019 nur bei 15 Prozent lag.
„Die durchschnittliche Rentenlücke beträgt derzeit 35 Prozent“, erklärt die Deutsche Rentenversicherung. Das bedeutet, dass ein Arbeitnehmer mit einem monatlichen Nettoeinkommen von 2.500 Euro nur eine Rente von 1.800 Euro erhält, was eine Rentenlücke von 700 Euro ausmacht.
Das Umlageverfahren und seine Grenzen
Das Umlageverfahren der gesetzlichen Rentenversicherung bedeutet, dass die Beiträge der aktuell Erwerbstätigen direkt an die heutigen Rentner ausgezahlt werden. Doch dieses System stößt an seine Grenzen, wenn die Zahl der Beitragszahler sinkt und die der Rentenempfänger steigt. Prognosen zeigen, dass die gesetzliche Rente langsamer wachsen wird als die Löhne, was die Rentenlücke weiter vergrößern könnte.
Die Rolle des Staates bei der Rentenversicherung
Der Staat spielt eine entscheidende Rolle bei der Rentenversicherung und muss notwendige Anpassungen im Rentensystem vornehmen, um Altersarmut zu vermeiden. Dies könnte durch Steuermittel oder Reformen geschehen. Dennoch ist es wichtig, eine Rentenlücke zu berechnen, um vorausschauend private und betriebliche Vorsorge zu planen.
Faktor | Beschreibung |
---|---|
Durchschnittliche Rentenlücke | 35 Prozent |
Aktuelles Armutsrisiko für Rentner | 15 Prozent |
Prognostiziertes Armutsrisiko 2036 | 22 Prozent |
Beispiel: Rentenlücke | Nettoeinkommen 2.500 Euro, Rente 1.800 Euro, Rentenlücke 700 Euro |
Deinen Bedarf im Alter berechnen
Eine der wichtigsten Schritte in der Rentenplanung ist die Ermittlung des individuellen Bedarfs im Alter. Dein angestrebter Lebensstandard im Ruhestand spielt dabei eine essenzielle Rolle. Um solide Entscheidungen zu treffen, müssen verschiedene Faktoren berücksichtigt werden, wie zum Beispiel Lebenserwartung, gängige Inflationsrate und gewünschtes Ruhestandsniveau. Häufig wird eine Inflationsrate von 2 % angenommen, um zukünftige Preise und Kosten realistisch einschätzen zu können.
Um deinen künftigen Bedarf korrekt zu berechnen, solltest du zunächst eine detaillierte Budgetplanung aufstellen. Dabei spielen die Fixkosten eine große Rolle, ebenso wie die variablen Lebenshaltungskosten. Zu den Fixkosten zählen zum Beispiel Mieten oder Instandhaltungskosten von Immobilien, die in der Regel 0,75 % des Immobilienwerts pro Jahr betragen.
Ein häufig übersehener Aspekt ist die Rolle von möglichen Renditen deiner Investitionen bei der Rentenplanung. Beispielsweise kann eine erwartete Rendite von 6 % durch den Pensionfriend Altersvorsorgeplan dein Einkommen im Ruhestand signifikant erhöhen. Allerdings ist zu beachten, dass Investitionen auch Risiken bergen und besonders in den letzten 15 Jahren vor dem Ruhestand das Investitionsrisiko reduziert werden sollte.
Insgesamt gibt es zwei wichtige Methoden zur Berechnung deines Bedarfs im Alter:
- Online-Rechner: Diese Tools berücksichtigen steuerliche Abzüge, die Zeit bis zum Renteneintritt und voraussichtliche staatliche Rentenzahlungen.
- Persönliche Budgetpläne: Hier solltest du die monatliche Wunschrente anhand deiner Fixkosten und dem Einkommen während der Erwerbszeit bestimmen.
Es wird empfohlen, frühzeitig mit der Rentenplanung zu beginnen, da dadurch die monatlichen Sparbeiträge niedriger ausfallen. Eine frühzeitige Sparstrategie hilft, die zukünftigen Sparraten zu reduzieren und den gewünschten Lebensstandard im Ruhestand zu sichern.
Aspekt | Erläuterung |
---|---|
Inflationsrate | 2 % zur Anpassung der Renditen |
Instandhaltungskosten für Immobilien | 0,75 % des Immobilienwerts jährlich |
Rendite Pensionfriend Altersvorsorgeplan | 6 % jährlich |
Lebensende für Planungszwecke | 15 Jahre vor Renteneintritt |
Private Altersvorsorge: Welche Optionen gibt es?
Um deinen Ruhestand finanzieren und eine solide private Altersvorsorge aufzubauen, solltest du verschiedene Optionen in Betracht ziehen. Jede hat spezifische Vor- und Nachteile, die sorgfältig abgewogen werden müssen. Im Folgenden werden Lebens- und Rentenversicherungen, Aktien und ETFs sowie Immobilien als mögliche Wege zur Altersvorsorge beschrieben.
Lebens- und Rentenversicherungen
Lebens- und Rentenversicherungen sind klassische Möglichkeiten der privaten Altersvorsorge. Dabei hast du die Wahl zwischen einer klassischen Lebens- oder Rentenversicherung mit festen Zinserträgen und einer fondsgebundenen Rentenversicherung, die von der Entwicklung der Kapitalmärkte profitiert. Klassische Versicherungen bieten Stabilität mit typischen Renditen zwischen 2% und 3%. Fondsgebundene Policen locken hingegen mit höheren Renditechancen von bis zu 6%, bergen aber auch mehr Risiken.
Aktien, Aktienfonds und ETFs
Investitionen in Aktien, Aktienfonds und ETFs können eine effektive Methode sein, um deinen Ruhestand finanzieren zu können. Langfristige Renditen liegen bei Aktienfonds zwischen 5% und 10% jährlich, während ETFs aufgrund ihrer Diversifikation durchschnittliche Renditen von etwa 7% bis 10% bieten. Diese Anlagen sind jedoch mit Risiken verbunden, da sie von der Marktentwicklung abhängen. Ein breit gestreutes Portfolio kann helfen, diese Risiken zu minimieren und das Potenzial für hohe Erträge zu nutzen.
Immobilien als Altersvorsorge
Immobilieninvestitionen sind eine weitere Option, um deine private Altersvorsorge zu sichern. Sie können Mietkosten im Ruhestand vermeiden oder zusätzliche Einkünfte durch Vermietung generieren. In den letzten Jahren haben Immobilien in Deutschland durchschnittlich eine jährliche Wertsteigerung von 4% erfahren. Allerdings erfordern sie hohe Anfangsinvestitionen und kontinuierliche Instandhaltungskosten. Ein weiterer Vorteil von Immobilien besteht darin, dass sie eine inflationssichere Anlage darstellen und zur Diversifizierung deines Vorsorgeportfolios beitragen.
Option | Rendite | Risiko | Vorteile | Nachteile |
---|---|---|---|---|
Klassische Rentenversicherungen | 2%-3% | Gering | Stabilität, garantierte Auszahlungen | Niedrige Renditen |
Fondsgebundene Rentenversicherungen | Bis zu 6% | Mittel | Höhere Renditechancen | Marktrisiko |
Aktienfonds | 5%-10% | Hoch | Hohe Renditen, Diversifikation | Hohe Volatilität |
ETFs | 7%-10% | Hoch | Geringe Kosten, Diversifikation | Marktrisiko |
Immobilien | 4% Wertsteigerung | Mittel | Mieteinnahmen, Inflationsschutz | Hohe Anfangsinvestitionen |
Betriebliche Altersvorsorge: Unterstützung vom Arbeitgeber
In Deutschland wird die betriebliche Altersvorsorge (bAV) als integraler Bestandteil des Drei-Säulen-Modells betrachtet, das die gesetzliche Rente, die betriebliche Altersversorgung und die private Altersvorsorge umfasst. Unternehmen sind gesetzlich verpflichtet, mindestens einen von fünf Durchführungswegen der bAV anzubieten. Diese Wege beinhalten Direktversicherungen, Pensionsfonds, Unterstützungskassen, Pensionskassen und Direktzusagen.
Arbeitgeberzuschüsse spielen eine zentrale Rolle bei der Attraktivität der bAV. Seit 2019 müssen Arbeitgeber bei neuen Verträgen mindestens 15 Prozent des umgewandelten Entgelts zur bAV beisteuern. Für viele Arbeitnehmer lohnt sich die bAV erst, wenn der Arbeitgeber mindestens 75 Prozent der Beiträge übernimmt. Unternehmen sehen oft hohe Zuschüsse vor, um Fachkräfte zu gewinnen und zu halten.
Die Finanzierungsmodelle der bAV sind vielfältig: Neben arbeitnehmerfinanzierten Modellen, bei denen die Beiträge durch Entgeltumwandlung erbracht werden, gibt es auch arbeitgeberfinanzierte Modelle, bei denen nur der Arbeitgeber die Beiträge zahlt, sowie Mischmodelle, bei denen beide Seiten beitragen. Arbeitnehmer können bis zu acht Prozent der Beitragsbemessungsgrenze der gesetzlichen Rentenversicherung in die betriebliche Altersvorsorge einzahlen, was 6.768 Euro jährlich entspricht (Stand 2022). Steuerfreie Beiträge sind auf 3.384 Euro begrenzt.
In einer Analyse von über 350 bAV-Verträgen aus den Jahren 2020 bis 2025 hat sich gezeigt, dass die betriebliche Altersvorsorge sich in 15 Prozent der Fälle als unvorteilhaft erweist, wenn der Arbeitgeber nur den gesetzlich vorgeschriebenen Mindestbeitrag von 15 Prozent übernimmt. Laut Verbraucherzentralen empfiehlt sich eine Vorsorgeberatung, um sicherzustellen, dass der Arbeitgeber 100 Prozent der Beiträge übernimmt, was für den Arbeitnehmer keine Kosten bedeutet.
Die betriebliche Altersvorsorge kann insbesondere für Geringverdiener von Vorteil sein. Der Förderhöchstbetrag wurde auf bis zu 960 Euro verdoppelt, und Arbeitgeber können bis zu 288 Euro mit der Lohnsteuer verrechnen, wenn sie in die bAV von Geringverdienern investieren.
Angesichts sinkender gesetzlicher Rentenniveaus – es wird prognostiziert, dass das Rentenniveau bis 2030 auf etwa 40 Prozent sinken wird – und der Tatsache, dass nur vier EU-Länder im OECD-Vergleich schlechter als Deutschland abschneiden, ist es entscheidend, sich umfassend über alle verfügbaren Altersvorsorgeoptionen zu informieren. Eine qualifizierte Vorsorgeberatung kann hierbei helfen, die beste Kombination aus gesetzlicher, privater und betrieblicher Altersvorsorge zu finden.
Rentenlücke schließen: Altersvorsorge planen
Die Altersvorsorge strategisch planen ist entscheidend, um finanzielle Sicherheit im Ruhestand zu gewährleisten. Viele Menschen unterschätzen den Bedarf und die Auswirkungen einer Rentenlücke. Die gesetzliche Rente deckt für Gutverdienende im Durchschnitt nur 34,9 Prozent des letzten Bruttoeinkommens ab, wobei mindestens 60 Prozent benötigt werden, um den Lebensstandard aufrechtzuerhalten. Daher ist es wichtig, die Altersvorsorge frühzeitig zu planen und verschiedene Vorsorgeoptionen zu kombinieren.
Frühzeitige Planung und ihre Vorteile
Frühzeitige Altersvorsorge bringt zahlreiche Vorteile. Durch den Zinseszinseffekt und geringere monatliche Sparbeiträge lässt sich eine ausreichend hohe Rente erzielen. Jeder Monat zählt, denn die Lebenserwartung steigt statistisch gesehen um drei Monate pro Jahr. Gutverdienende sollten dabei besonders darauf achten, wie sich die Sicherheit im Alter entwickeln wird – ob durch Einmalzahlungen oder monatliche Raten.
Ein weiteres Argument für das frühzeitige Planen ist die Tatsache, dass Frauen oft stärker von Altersdiskriminierung betroffen sind. Der Gender Pension Gap in Deutschland beträgt 27,1 Prozent, was bedeutet, dass Frauen im Schnitt 27,1 Prozent weniger Rente erhalten als Männer. Über 20 Prozent der Frauen über 65 Jahre gelten als armutsgefährdet, während es bei Männern nur 16 Prozent sind. Deshalb ist es wichtig, bereits früh eigene Maßnahmen zur Altersvorsorge zu treffen, um die Rentenlücke zu schließen.
Die drei Säulen der Altersvorsorge
Um die Rentenlücke effektiv zu schließen, empfiehlt es sich, auf die drei Säulen der Altersvorsorge zu setzen:
- Gesetzliche Rente: Die Basis, aber oft nicht genügend. Insbesondere für Gutverdienende müssen zusätzliche Maßnahmen getroffen werden, um die fehlende Deckung auszugleichen.
- Betriebliche Altersvorsorge: Hier unterstützt der Arbeitgeber. Diese kann die Rentenlücke auf durchschnittlich 50 Prozent des letzten Bruttoeinkommens reduzieren, reicht jedoch meist nicht aus.
- Private Vorsorge: Hierzu zählen Lebens- und Rentenversicherungen, Aktien, Fonds und Immobilien. Durch eine diversifizierte private Vorsorge kann man eine Absicherung von über 67 Prozent des letzten Bruttoeinkommens erreichen.
Diese drei Säulen zusammen ermöglichen eine flexible Reaktion auf Lebensveränderungen und bieten die stabilste Möglichkeit, die Rentenlücke langfristig zu schließen.
Staatliche Förderungen: Riester und Rürup
Die Altersvorsorge wird durch staatliche Förderungen, wie die Riester-Rente und die Rürup-Rente, erheblich unterstützt. Diese Modelle bieten steuerliche Vorteile und Zuschüsse, die sie besonders attraktiv machen, um die Rentenlücke zu schließen.
Vorteile der Riester-Rente
Die Riester-Rente ist speziell für Angestellte mit Kindern konzipiert. Sie bietet jährliche Grundzulagen von 175 Euro sowie 300 Euro Kinderzulage für ab 2008 geborene Kinder. Damit die vollen Förderungen genutzt werden können, ist eine Einzahlung von mindestens 4 % des Vorjahresbruttoeinkommens erforderlich.
- Grundzulage: 175 € pro Jahr
- Kinderzulage vor 2008: 185 € pro Jahr
- Kinderzulage nach 2008: 300 € pro Jahr
- Einmaliger Berufseinsteigerbonus von 200 € bei unter 25-jährigen
- Maximale steuerliche Absetzbarkeit: 2.100 € pro Jahr
Zusätzlich können bis zu 30% des angesparten Kapitals als Einmalzahlung erhalten werden, ohne dass die staatliche Förderung zurückgezahlt werden muss. Dies bietet Flexibilität bei der Ausfinanzierung des Ruhestands.
Die Rürup-Rente als Option für Selbstständige
Für Selbstständige, die oft keinen Anspruch auf die gesetzliche Rente haben, stellt die Rürup-Rente eine hervorragende Alternative dar. Beiträge zur Rürup-Rente können steuerlich geltend gemacht werden, was besonders bei hohen Einkommen relevant ist.
- 2021: Bis zu 72 % der Beiträge als Sonderausgaben absetzbar
- 2040: 100 % der Beiträge steuerlich absetzbar
- Maximal absetzbarer Betrag: 20.000 € pro Jahr für Alleinstehende, 40.000 € pro Jahr für Ehepaare
Der steuerpflichtige Teil der Rente steigt jährlich um 2% bis 2020 und danach bis 2040 um 1% pro Jahr. Somit entsteht eine steigende Steuerentlastung während der Einzahlungsphase, was die Rürup-Rente besonders vorteilhaft macht.
So berechnest du deine persönliche Rentenlücke
Die Berechnung deiner Rentenlücke ist ein entscheidender Schritt in der persönlichen Vorsorgeplanung. Nur so kannst du feststellen, wie viel zusätzliches Kapital du für den Ruhestand benötigen wirst. Ziel ist es, nach Renteneintritt mindestens 80 Prozent der Einnahmen zu erzielen, die du während deines Erwerbslebens hattest. Hier zeigen wir dir, wie du systematisch deine Rentenlücke berechnen kannst.
Schritt-für-Schritt-Anleitung zur Berechnung
Ermittlung des letzten Nettoeinkommens: Notiere dein voraussichtliches letztes monatliches Nettoeinkommen vor dem Renteneintritt. Beispiel: 3.500 €.
Prognostizierte gesetzliche Rente: Rechne aus, wie viel du voraussichtlich an gesetzlicher Rente erhalten wirst. Beispiel: 1.400 €.
Zusätzliche Einkünfte: Addiere alle weiteren regelmäßigen Einkünfte, wie betriebliche Altersvorsorge oder private Rentenversicherung. Beispiel: 300 €.
Berechnung deines Finanzbedarfs im Alter: Definiere, wie viel Geld du monatlich im Ruhestand benötigen wirst. Beispiel: 2.800 €.
Rentenlücke berechnen: Ziehe die prognostizierte gesetzliche Rente und zusätzliche Einkünfte von deinem Finanzbedarf ab. Beispiel: 2.800 € – (1.400 € + 300 €) = 1.100 € Rentenlücke pro Monat.
Es wird empfohlen, die Rentenlücke mindestens einmal im Jahr neu zu berechnen, um Änderungen in deinem Leben zu berücksichtigen.
Tools und Rechner zur Unterstützung
Es gibt verschiedene Online-Tools und Rechner, die dir bei der Berechnung deiner Rentenlücke helfen können. Ein präziser Rentenrechner kann wichtige Faktoren wie die Inflation und erwartete Renditen berücksichtigen, um eine genauere Finanzplanung zu ermöglichen.
Tool/Service | Beschreibung | Vorteile |
---|---|---|
Finanzrechner der Deutschen Rentenversicherung | Ein umfassendes Tool zur Berechnung deiner Rentenansprüche | Berücksichtigt gesetzliche Rentenansprüche und betriebliche Altersvorsorge |
Finanztip Rentenlückenrechner | Ein leicht verständliches Online-Tool zur Ermittlung der Rentenlücke | Nutzerfreundlich und anpassbar an persönliche Lebenssituationen |
MeinGeld.de Rentenplaner | Ermöglicht die Abstimmung von Rentenersparnissen und Investitionen | Unterstützt die Integration verschiedener Sparmöglichkeiten |
Nettolohn.de Rentenlückenrechner | Anwenderfreundlicher Rechner mit Optionen zur Einkommensprognose | Schnelle und unkomplizierte Ergebnisse |
Durch die Nutzung dieser Tools kannst du deine persönliche Vorsorgeplanung effektiv gestalten. Denke daran, dass unterschiedliche Lebensereignisse, wie beispielsweise Elternzeit oder Arbeitslosigkeit, deine späteren Rentenansprüche verringern können. Rechne daher regelmäßig deine Rentenlücke neu, um auf der sicheren Seite zu sein.
Freiwillige Beiträge zur gesetzlichen Rentenversicherung
Die gesetzlichen Rentenversicherungsbeiträge sind entscheidend, um im Alter finanziell abgesichert zu sein. Doch was passiert, wenn man die notwendigen Beitragsjahre nicht erreicht oder früher in Rente gehen möchte? In solchen Fällen können freiwillige Rentenversicherungsbeiträge eine wertvolle Möglichkeit sein, um die Altersvorsorge zu erweitern. Das Bewusstsein über diese Beiträge und deren Vorteile nimmt stetig zu, insbesondere bei verschiedenen Berufsgruppen.
Vorteile und Anwendungsbeispiele
Freiwillige Rentenversicherungsbeiträge ermöglichen es dir, die Mindestversicherungszeit zu erreichen oder Lücken im Versicherungsverlauf zu schließen. Dies ist besonders nützlich für Selbstständige, die nicht automatisch in der gesetzlichen Rentenversicherung sind, oder für Perioden der Arbeitslosigkeit. Ein weiterer Vorteil besteht darin, dass die Beiträge steuerlich absetzbar sind, was zu erheblichen Einsparungen führen kann.
Ein Beispiel: Wer vorhat, vorzeitig in Rente zu gehen, kann durch freiwillige Beiträge die Abschläge in der Rente kompensieren. Monatliche Beiträge können zwischen €100,07 und €1.404,30 liegen, und die steuerlichen Ersparnisse können bis zu 40% der eingezahlten Beiträge betragen. Zudem ermöglicht das System, Beiträge rückwirkend bis Ende März 2024 für das Jahr 2023 zu leisten.
Wie du freiwillige Beiträge beantragst
Um freiwillige Beiträge zur gesetzlichen Rentenversicherung zu leisten, musst du einen Antrag bei der Deutschen Rentenversicherung stellen. Danach erhältst du die Information über den monatlichen Betrag und die Zahlungsmodalitäten. Für bestimmte Personengruppen wie Selbstständige oder Hausfrauen und -männer ist dies eine wertvolle Möglichkeit, um die eigene Altersvorsorge zu erweitern.
Hier sind die Schritte zusammengefasst:
- Kontaktaufnahme mit der Deutschen Rentenversicherung.
- Ausfüllen des Antragsformulars und Einreichen der erforderlichen Dokumente.
- Einrichten eines Dauerauftrags für die monatlichen Zahlungen.
Vergiss nicht, dass freiwillige Beiträge während der Rentenzeit der Einkommenssteuer unterliegen, jedoch zu niedrigeren Sätzen als während der aktiven Arbeitszeit. Durch die regelmäßige Zahlung von freiwilligen Beiträgen investierst du nicht nur in deine Absicherung, sondern sicherst dir auch attraktive Renditen zwischen 2% und 3% jährlich.
Langfristige Anlagestrategien zur Schließung der Rentenlücke
Um die Rentenlücke zu schließen, sind langfristige Anlagestrategien von entscheidender Bedeutung. Angesichts des aktuellen Rentenniveaus von 48 Prozent, das nach 45 Beitragsjahren lediglich etwa die Hälfte des Durchschnittsverdienstes ausmacht, ist eine gezielte Altersvorsorge unerlässlich. Die Standardrente liegt im Jahr 2024 bei rund 1.769 Euro brutto, was vielen Menschen kaum ausreicht, ihren Lebensstandard im Alter zu halten. Ein diversifiziertes Portfolio kann hier Abhilfe schaffen.
Die Investition in Aktien, Fonds und ETFs bietet erhebliche Wachstumschancen. Durch die Anlage in verschiedene Branchen und geografische Märkte kannst du das Risiko minimieren und gleichzeitig das Wachstumspotenzial maximieren. Eine ausgewogene Kombination aus risikoarmen und risikoreichen Investments ist dabei entscheidend. ETFs, die ganze Marktindizes wie den DAX oder den MSCI World abbilden, bieten sich als kostengünstige und breit diversifizierte Anlagen an.
Auch Immobilien sind eine attraktive Möglichkeit, die Altersvorsorge zu maximieren. Sie gelten als inflationssicher und können durch Mieteinnahmen eine stabile Einkommensquelle im Ruhestand bieten. Zusätzlich bietet die betriebliche Altersvorsorge durch Steuervorteile und Arbeitgeberzuschüsse eine weitere solide Säule. Doch die beste Strategie bleibt, frühzeitig zu beginnen. Für 35-jährige Sparer liegt der monatliche Sparbetrag bei rund 600 Euro, während 55-Jährige über 3.200 Euro monatlich sparen müssten, um bis zum 65. Lebensjahr das Ziel von 500.000 Euro zu erreichen.